Zeitgemäßes und Kulturkonservatives
Der Maler Andreas Bruchhäuser

In der figürlichen, portraitrealistischen Malerei bei Andreas Bruchhäuser koexistieren zwei Stilwelten, ineinander verwoben bis zum unauflöslichen Amalgam, und doch sich wechselseitig widersprechend: Abstraktion und Physiognomie. Im einen Metier erweist Bruchhäuser sich als Strukturalist, im anderen ist er Phänomenologe, mit einem subtilen Blick fürs psychologische Detail. Auf der Ebene der Abstraktion konstituiert sich ein nirgends bestimmter, keiner Wirklichkeit eindeutig zuzuweisender, ein rein virtueller Raum, auf der Seite der Physiognomie springt dem Betrachter eine befremdliche, zuweilen berückende körperliche Präsenz entgegen. Aus einem Gewirr von Farben und groben Pinselführungen ersteht die leibhaftige Gestalt. Zufall und Notwendigkeit, das changierende malerische Material und der insistierende Formwille, gehen hier eine - wie mir scheint völlig neue - Verbindung ein.

Seit die Renaissance uns gelehrt hat, die zweidimensionalen Bildwerke im geistigen Auge zur Dreidimensionalität aufzufalten, hat sich unsere Wahrnehmung, der Blick für die Perspektive, mit den Gemälden gewandelt ...

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